Biografie von Renate Bergmann
Die Motive für die Wahl eines Pseudonyms sind vielseitig. Manche Autoren möchten ihre Anonymität wahren, andere hingegen erfinden einen Künstlernamen, um sich in einem neuen Genre auszuprobieren. Der in Genthin geborenen Autor Torsten Rohde wollte womöglich ein Pseudonym wählen, das besser zu seiner erfolgreichen Buchserie passt. Aus Rohdes Feder entsprangen zwischen den Jahren 2014 und 2020 zwölf Bücher um seine unterhaltsame Hauptfigur Renate. Bevor er sich der Literatur zuwandte, studierte der heute so erfolgreiche Autor BWL. Beruflich war mehrere Jahre als Controller tätig, bis er die Schriftstellerei für sich entdeckte.
Unter dem Namen Renate Bergmann veröffentlicht Torsten Rohde humorvolle Romane, in denen er die Alltagsgeschichten der titelgebenden Hauptfigur erzählt. Die erwähnte fiktive Kunstfigur Renate ist schon über achtzig Jahre alt und lebt als vierfache Witwe allein. Ihre vier verstorbenen Ehemänner liegen auf unterschiedlichen Friedhöfen in Berlin, so stellt die Grabpflege eine anstrengende Aufgabe für die betagte Frau dar. Als Renate von ihrem Großneffen Stefan Winkler ein Handy geschenkt bekommt, entwickelt sie große Freude an den neuen sozialen Medien und ist fortan unentwegt am Posten. Darin erzählt sie die lustigen Geschichten, die sie gemeinsam mit ihren Freundinnen erlebt.
Aus der Sicht der Protagonistin erfahren die Leserinnen und Leser immer mehr über das Leben der Rentnerin und ihrer besten Freundin Gertrud Potter. Mit Ilse und Kurt Gläser erlebt sie ebenfalls viele kleine Abenteuer und berichtet davon als sog. Online-Omi. Und über ihre Nachbarinnen Frau Meiser und Frau Berber echauffiert sie sich hin und wieder. Die fünfzigjährige Tochter dagegen kommt so gar nicht nach der Mutter. Denn als Heilpraktikerin für Kleintiere, die sich ausschließlich vegan ernährt, kann sie ihrer Mutter nicht folgen.
Die Geschichten beinhalten immer auch einen wahren Kern, der die Leser zum Nachdenken anregt. Viele können sich in den Erzählungen wiederfinden oder erkennen ihre eigene Großmutter.
Die Idee zu der Figur kam dem Autor auf Familienfesten. Danach kreierte er einen Twitter-Account, der schnell mehr als dreißigtausend Follower hatte. Heute ist Renate Bergmann unzähligen Lesern in Deutschland ein Begriff. Der große Hype um die alte Frau lässt sich auch daran ablesen, dass einige Geschichten inzwischen sogar in Korea verkauft werden.