Zur Literatur von Colson Whitehead
Colson Whitehead wird von vielen Kritikern als der beste US-amerikanische Autor seiner Generation bezeichnet. In mittlerweile achtzehn Büchern stellte er sein enormes literarisches Können unter Beweis. Sogar Obama und Oprah konnte er mit seinen Büchern als seine Fans gewinnen. Der außergewöhnliche Schreibstil des Autors zeichnet sich durch eine besondere Lebhaftigkeit und packende Spannung aus.
In den aufreibenden Geschichten stehen meistens Protagonisten mit dunkler Hautfarbe im Mittelpunkt des Geschehens. So auch in dem Werk „The Underground Railroad“, das von der Sklaverei im Süden der USA handelt. Benannt ist das Buch nach einem Netzwerk, das Sklaven dabei half, in den freien Norden zu gelangen. Cora, eine junge Frau, die das Leben bei ihren weißen Herren nicht länger erträgt, beschließt, mit Caesar wegzurennen. Whitehead erzählt die Geschichte der dramatischen Flucht, die zu einem Kampf gegen den Sklavenfänger Ridgehead wird. Der Autor baut fantastische Elemente in den historischen Roman ein und sprengt so die Grenzen des Genres.
„Die Nickel Boys“, der siebte Roman, gilt als das Meisterwerk von Whitehead. Hauptfigur Elwood Curtis ist ein schwarzer junger Mann, der im von Rassentrennung geprägten Tallahassee in Florida in den 1960er-Jahren lebt. Er arbeitet hart und ist sehr intelligent. Von seinen Eltern wurde er verlassen und wuchs so bei seiner Großmutter auf. Eigentlich erwartet ihn eine große Zukunft, doch weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, kommt er in eine Jugendbesserungsanstalt. Hier steht ihm Folter und Misshandlung bevor.